Montag, 27. April 2009

Zeit ist Geld



Bekanntlich ist ja am 1.Mai der Tag der Arbeit, obwohl niemand arbeiten geht. Da macht es völlig Sinn am 2.Mai den Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen zu feiern. Und endlich mal wieder ne Kundgebung im Prenzlauer Berg, wo ja früher am 1.Mai regelmäßig die Wasserwerfen rumgedüst sind.
Da müsste ich ja eigentlich auch hingehen, denn ich bin arbeitslos und ich habe viel Zeit. Aber leider kann ich mich nicht mit allen Forderungen
(- gegen den Zwang der Lohnarbeit
- für ein bedingungsloses Grundeinkommen
- für Automation und Fortschritt
- für ein Miteinander ohne Ausgrenzung)
identifizieren, trotzdem man grundsätzlich nichts dagegen sagen kann.

Mehr Infos gibt es übrigens auf der Website www.geissel-der-menschheit.de, auf der es heißt: "Auch in diesem Jahr findet natürlich wieder die allseits beliebte Demonstration am internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen statt. Auch diesmal demonstrieren wir wieder gegen den Zwang zur Lohnarbeit, gegen sinnentfremdete Arbeit, gegen sinnlose Produkte, die die Menschen in die Konsumsucht und damit in die unterbezahlte Lohnarbeit treiben." Also, für alle, die es noch nicht verstanden haben: Die Geissel der Menschheit ist die Arbeit!
Aber dit Poster is super!

Pro Volksentscheid

Wie der ein oder andere vielleicht schon mitbekommen hat, ist die Pro-Reli Initiative gestern beim Volksentscheid gescheitert. Es gab wie erwartet nur eine geringe Wahlbeteiligung von 29%, denn schließlich war bombastisches Wetter. Und von denen die hingegangen sind, hat die Mehrheit sich auch noch gegen die Wahlpflichtvariante und für einen verpflichtenden Ethik-Unterricht entschieden. Interessant finde ich allerdings, dass es einen deutlichen Ost-West Unterschied in der Abstimmung gab, wie man auf folgender Grafik eindrucksvoll sehen kann. In den Westbezirken haben sich deutlich mehr Leute für Pro-Reli, also dafür, dass Religion als reguläres Unterrichtsfach eingeführt wird, entschieden. Ob das was mit dem Ausländeranteil zu tun hat oder den atheistischen Ossis... Man weiß es nicht. Außer: Es bleibt alles wie es ist.


Stimmverteilung bei der Volksabstimmung nach Bezirken. Je dunkler desto mehr waren für Pro-Reli.
Quelle: Tagesspiege
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Eben hat mir Herr C. auch noch erzählt, dass es einen Vorschlag zur Nutzung des Flughafen Tempelhofs gibt, bei dem ein riesiger Berg aufgeschüttet werden soll. Leider gibt es aber nicht so viel Material, um den Plan auszuführen. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass wir einen neuen Krieg brauchen, damit wir dann danach wieder einen Trümmerberg bauen können. Dazu gibt es dann bald einen Volksentscheid: Pro-Trümmerberg.

Freitag, 17. April 2009

Neon vs Nido oder Gräfe Kiez vs Helmholtzplatz

Gestern habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass im Gräfe-Kiez in Kreuzberg mittlerweile mehr los ist als im Prenzlauer Berg. Dabei bin ich doch da hingezogen, um mehr Ruhe zu haben. Aber denkste, Puppe! Vielleicht muss es doch bald wieder nach Mitte gehen, wenn erst mal das kostenlose W-Lan da ist..
Auf meinem Weg nach Kreuzberg (auf meinem hippen Rennrad mit American Apparel Schal) habe ich dann auch noch eine Werbung für ein neues Magazin gesehen. Und wie ich gerade auf SpiegelOnline las, stammt das "Nido" vom Erfinder des "Neon", welches ja trotz Zeitschriftenkrise immer noch wahnsinnige Umsätze macht. Jedenfalls ist es geschickt für das neue Nido Magazin Werbung zwischen Prenzlauer Berg und Kreuzberg zu machen, denn es ist für die neuen hippen Eltern (mit Boogaboo Kinderwagen und American Apparel Schal) gemacht. Also für die Neon Leser, die jetzt Kinder haben. Wohlgemerkt junge Kinder, denn die Zielgruppe sind Eltern mit Kindern bis 6 Jahre. Danach braucht man offensichtlich kein Magazin mehr.
Insgesamt sieht das Magazin auch wie die Neon aus: schicke Fotos, schickes Layout und Ratgeberthemen, nach denen man auch nicht mehr weiß aber sich irgendwie gut unterhalten hat. Ich würde es mir also definitv kaufen, wenn ich zur Zielgruppe gehören würde. So werde ich wahrscheinlich warten, bis es sich jemand aus der Zielgruppe gekauft hat, bzw. ein Café, im Gräfekiez oder auf dem Helmholtzplatz, welches von der Zielgruppe stark frequentiert wird, und dann heimlich reinlesen.


Fangen beide mit N an und sehen irgendwie auch gleich aus: Nido und Neon

Dies ist übrigens mein hundertster Blogeintrag gewesen. Da kann man glatt mal mit ner Bionade drauf anstoßen, finde ich.

Mittwoch, 8. April 2009

Quitte vs. Falten

Heute gibts mal wieder was von der Werbefront, nämlich ein gutes und ein schlechtes Beispiel.
Zur Einstimmung das positive Beispiel, welches sogar mit einer Radiowerbung punkten kann - Die Bionade. Diese bewirbt ihre neue Sorte Quitte mit Marktforschungsszenarien, wie folgenden und das funktioniert sogar ganz wunderbar im Radio.

Ich frage mich, ob es zur Einführungsstrategie gehört das Produkt massiv zu bewerben und dann nicht in den Verkauf zu bringen. Bei mir hat es jedenfalls gewirkt, denn die Spannung war groß. Gestern habe ich nun endlich meine erste Quitten-Bionade probiert. Ich fand es schmeckte irgendwie nach Sauna, Herr C. fand es schmeckt nach Pfefferminztee mit Zitrone. Aber auf jeden Fall sehr erfrischend. Da haben wir ja wieder was, woran wir uns in diesem Sommer gewöhnen können.





Bionade Quitte - Werbung

Achso, es gibt sogar ne Website zur Bionade-Quitte, auf der man noch mehr Filme und Facts zur Quitte finden kann.

So, nun zum zweiten Werbebeispiel des Tages - Nivea for Men.
Ich finde es ja nicht schlimm, dass Männer sich auch um ihre Falten kümmern können, aber dass man dafür so plumpe Werbesprüche nimmt... Habe ich übrigens letzte Woche am Münchner Hauptbahnhof gesehen, der mit den Nivea Plakaten geradezu gepflastert war.


"Für Falten ist der Zug abgefahren"
"Zug um Zug - Eine vitalere Ausstrahlung"


"Stellt die Weichen für eine vitale Ausstrahlung"


"Für eine 1.Klasse Ausstrahlung"


"Falten zurückbleiben bitte!"

So viel schlechter Wortwitz auf einem Haufen tut schon weh.

Donnerstag, 2. April 2009

Frühlingsterror

Ach, dit Wetter. Letzte Woche habe ich noch gedacht, dass die Welt untergeht und plötzlich sind in Berlin 20 Grad angesagt. Und dann bin ich doch gestern auch direkt durch den Mauerpark gelatscht und natürlich hat mich der Berliner Frühlings-Schock übermannt. Plötzlich kommen alle aus ihren Wohnungen und sofort ist Kinderwagen-Mutti-Grill-Schüler-Studenten-Punker-Hunde-Terror auf den Straßen. Nach so langer Winter-Tristesse war das ein leichter Schock für mich. Da waren die Polizeiwannen vor dem Mauerpark dann fast beruhigend aggressiv, denn abends hat mal wieder Union Berlin im Jahn-Stadion gespielt - und direkt nebenan, in der Halle, Herr Bob Dylan. Wenn das mal nicht der berühmte Clash der Kulturen war..