Wie wir das Dorf La Junta kennen und hassen gelernt haben, soll im folgenden chronologisch beschrieben werden, denn eigentlich fing alles ganz schoen an...
Dienstag, 15.04.2008 - Puerto Montt
Guter Dinge bestigen wir Dienstag Abend vollgepackt mit kiloweise Empanadas und Kartoffelsalat die Faehre nach Chacabuco. Wider erwarten fanden wir gemuetliche Betten und saubere Baeder vor, sowie eine recht leere Nachsaisonsfaehre.
Mittwoch, 16.04.2008, 10:00 Uhr - irgendwo vor der chilenischen Kueste
Traumhaftes Wetter strahlte uns am Mittwoch Morgen entgegen und wir konnten sogar auf dem Deck draussen chillen. Und wir haben sogar drei Delphine gesehen (cool!).
Mittwoch, 16.04.2008, 22:00 Uhr - ChacabucoGegen 10:00 Uhr erreichen wir Chacabuco, es regnet mittlerweile und wir muessen feststellen, dass kein Bus mehr faehrt und Chacabuco ein Nichts ist. Das Hostel aus unseren Reisefuehrern hatte geschlossen, so dass wir uns notgedrungen von irgendwelchen Chilenen auf der Strasse haben auflesen lassen. Diese boten uns ein kaltes Zimmer in einem runtergekommenen Haus, aber immerhin, besser als im Regen rumzuirren.
Donnerstag, 17.04.2008, 09:00 - ChacabucoNach einer regenreichen Nacht packen wir unsere Sachen, um uns ins Nass hinaus zu wagen. Schnell sehen wir zu weiter zu kommen, vielleicht erwartet uns ja noch mehr ausser Chacabuco. Also, mit dem Bus nach Aisen und mit dem naechsten Bus nach Coyhaique. Zweiteres ist immerhin eine kleine Stadt, die vom Tourismus lebt und damit auch ganz adrett ist. Hier angekommen, versuchen wir herauszufinden, wie wir bis Samstag nach Chaiten (wo die Faehre wieder faehrt) kommen, und was man denn sonst noch alles machen kann. Allerdings stellen wir fest, dass der naechste Bus nach Chaiten erst am Samstag faehrt, 12 Stunden braucht, und wir damit die Faehre verpassen wuerden. Aber es gibt noch einen anderen Bus am gleichen Tag nach La Junta, welches ungefaehr in der Mitte der Strecke liegt. Also beschliesen wir diesen zu nehmen und von La Junta weiter zu kommen.
Donnerstag, 17.04.2008 - 19:00 Uhr - irgendwo auf der Carretera AustralNach ca. 4 Stunden Fahrt auf der beruehmten Carretera Austral bleibt unser eher unbequemer Kleinbus irgendwo stehen. Es ist dunkel und regnet in Stroemen. Wir warten, verstehen kein Wort und wissen erst recht nicht warum wir hier stehen.
Zwei Stunden spaeter ist die Luft im Bus fast unertraeglich, aber ploetzlich faehrt der Bus wieder los (natuerlich genau in dem Moment, in dem wir beschlossen haben mal kurz rauszugehen). Der Bus faehrt wieder zurueck und haelt wieder irgendwo an. Wir warten. Es scheint, dass irgendwas mit dem Bus nicht stimmt, aber wir wissen nichts genaues. Irgendwann treffen wir auf einen Pannendienst (auf den wir wohl die ganze Zeit gewartet haben). Es regnet in Stroemen und wir warten. Nach einiger Zeit kommt ein Ersatzbus angefahren, in den alle Passagiere umgeladen werden. Mit Vollgas geht es nun nachts, im stroemenden Regen weiter ueber die Carretera Austral.
Freitag, 18.04.2008 - 03:00 Uhr - La JuntaVoellig verpennt kommen wir um drei Uhr Nachts in La Junta an. Der Busfahrer ist so nett alle Leute bis nach Hause zu fahren und uns noch eine Unterkunft zu suchen. Wir fragen ihn, wann der naechste Bus nach Chaiten faehrt und kriechen schnell ins Bett, denn um 08:00 Uhr muessen wir auf jeden Fall den naechsten Bus kriegen (wer weiss, wann der naechste kommt).
Freitag, 18.04.2008 - 07:45 Uhr - La Junta
Es regnet immer noch in Stroemen, als wir in La Junta auf der Hauptstrasse stehen, um den naechsten Bus zu nehmen. Wir fragen eine Frau, ob wir hier richtig stehen (keine Bushaltestelle), woraufhin diese uns sagt, dass der Bus doch schon um 07:00 Uhr gefahren ist.
Das heisst fuer uns - gefangen in La Junta, einem Ort im Nirgendwo, dessen einzige Attraktion die Tankstelle ist! Der naechste Bus nach Chaiten faehrt erst am Samstag um drei Uhr Nachmittags, womit wir die Faehre verpassen wuerden. Alles Scheisse!
Also versuchen wir zu trampen, was auf einer der unbefahrensten Strassen der Welt klaeglich scheitert.
Nach 2 Stunden sind wir voellig durchnaesst und frustriert. Um 11:00 Uhr faehrt noch ein Bus nach Coyhaique und wir beschliessen, dass wir das Ende der Welt schnell wieder verlassen wollen (wer weiss, wann es sonst klappt). Zum Glueck kriegen wir noch zwei Plaetze und total durchnaesst treten wir die 6-stuendige Fahrt zurueck nach Coyhaique an.


Freitag, 18.04.2008 - 20:00 Uhr - Coyhaique
Es regnet nicht mehr! Wir haben uns ein recht gemuetliches Zimmer gesucht, wo es auch ein Bad mit Heisswasser und Dusche gibt (schliesslich habe ich seit Tagen nicht mehr geduscht). Und jetzt nur noch schlafen!
Samstag, 19.04.2008 - 17:00 Uhr - Coyhaique
Nachdem wir von den Unwirtlichkeiten der Carretera Austral im Herbst gebrochen wurden und unseren urspruenglichen Plan aufgegeben haben und die Wanderwege sich alle in Matschpfade verwandelt haben, bleibt uns nur noch moeglichst schnell wieder in die Zivilisation, d.h. nach Osorno, zu gelangen. Wir nehmen jetzt den Bus ueber die argentinische Seite (hier gibt es befestigte Strassen) direkt nach Osorno. In 18 STunden sind wir hoffentlich da.
But you now - That´s Adventure!