Montag, 14. April 2008

Chiloé, die Faehren und das Wetter

Nachdem uns die Insel Chiloé erst so unwirtlich empfangen hat, haben wir sie doch noch ganz schnell ins Herz geschlossen. Mich hat vor allem der Curanto versoehnt. Curanto ist so das chilotische Nationalgericht und besteht aus einem grossen Berg Muscheln und dazu ein Kassler-aehnliches Fleischstueck, Huenchen, Knoedel und Kartoffeln. Dies ergibt dann eine Portion, nach der bestimmt niemand mehr hungern muss - und es war ausgesprochen lecker (was man sonst nicht immer vom chilenischen Essen erwarten kann).

Nachdem sich das Wetter dann auch etwas gebessert hatte, haben wir mit Little Monster die Insel unsicher gemacht. Die Pinguine haben sich zwar versteckt (wobei wir uns auch die Bootstour geschenkt haben), dafuer konnten wir mit dem Auto auf den Pinguin-Strand fahren. In Chile kann man ja immerhin ueberall mit dem Auto hinfahren, ohne dass man bloed angeschaut wird. Und ich kam mir wie ein richtig dekadenter Tourist vor, weshalb ich auch gleich dieses Foto aus dem Auto machen musste.



Ausserdem muss man auf Chiloé noch die beruehmte Holzkirchen-Tour machen. Die Holzkirchen wurden von den Missionaren auf furchtbar abgelegenen Orten gebaut und bestehen tatsaechlich ausschliesslich aus Holz, weshalb sie heute auch zum Unesco-Weltkulturerbe gehoeren. Leider haben wir auch nicht alle gefunden (wie gesagt, sehr abgelegene Orte), aber immerhin ein paar, so wie diese hier.



Mittlerweile haben wir Chiloé schon wieder verlassen und bereiten uns im gemuetlichen Osorno auf unseren naechsten grossen Ausflug vor, bei dem wir hoffen, dass wir nicht irgendwo zwischendrin stecken bleiben, denn im Sueden weiss man in der Nachsaison nie so richtig was passiert und Faehren sowie Busse fahren nur noch sehr unregelmaessig und maximal 2-3 mal die Woche. Ein kleinen Vorgeschmack bot uns die nette Angestelte des Faehrbetriebs, bei der wir unsere Tickets fuer die Faehre buchen wollten. Diese teilte uns naemlich mit, dass sie nicht wuesste, wann die Faehre das naechste mal faehrt, da sie aufgrund des schlechten Wetters gerade vor der Kueste festhaenge und die Leute nicht runter koennten. Das sind traumhafte Aussichten, weshalb wir uns schon mit grossen Proviantvorbereitungen auf die Reise vorbereiten. Aber vielleicht geht ja auch alles gut - und dann sieht unsere Route in ungefaehr wie folgt aus (leider fehlt auf der Karte der obere Teil, aber den kann man sich ja dazu denken).



Wir fahren also von Puerto Montt (knapp ueber der Insel Chiloé) mit der Faehre (siehe unteres Bild) in 2 Tagen nach Chacabuco. Von dort faehrt uns ein Bus nach Coyhaique und von dort fahren hoffentlich wiederum Busse ueber die Carretera Austral (Schotterwegstrasse) in den Norden nach Chaiten. Von Chaiten gehts dann mit der Faehre wieder nach Chiloé, nach Quellon, von wir dann schliesslich den Bus wieder nach Osorno nehmen. Es ist auf jeden Fall ein grossartiger Plan und wir hoffen, dass er auch aufgeht. Und ich hoffe ausserdem, dass ich im kalten Sueden nicht erfrieren werde, denn Heizungen sind hier eher Mangelware.

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