Montag, 27. April 2009

Pro Volksentscheid

Wie der ein oder andere vielleicht schon mitbekommen hat, ist die Pro-Reli Initiative gestern beim Volksentscheid gescheitert. Es gab wie erwartet nur eine geringe Wahlbeteiligung von 29%, denn schließlich war bombastisches Wetter. Und von denen die hingegangen sind, hat die Mehrheit sich auch noch gegen die Wahlpflichtvariante und für einen verpflichtenden Ethik-Unterricht entschieden. Interessant finde ich allerdings, dass es einen deutlichen Ost-West Unterschied in der Abstimmung gab, wie man auf folgender Grafik eindrucksvoll sehen kann. In den Westbezirken haben sich deutlich mehr Leute für Pro-Reli, also dafür, dass Religion als reguläres Unterrichtsfach eingeführt wird, entschieden. Ob das was mit dem Ausländeranteil zu tun hat oder den atheistischen Ossis... Man weiß es nicht. Außer: Es bleibt alles wie es ist.


Stimmverteilung bei der Volksabstimmung nach Bezirken. Je dunkler desto mehr waren für Pro-Reli.
Quelle: Tagesspiege
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Eben hat mir Herr C. auch noch erzählt, dass es einen Vorschlag zur Nutzung des Flughafen Tempelhofs gibt, bei dem ein riesiger Berg aufgeschüttet werden soll. Leider gibt es aber nicht so viel Material, um den Plan auszuführen. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass wir einen neuen Krieg brauchen, damit wir dann danach wieder einen Trümmerberg bauen können. Dazu gibt es dann bald einen Volksentscheid: Pro-Trümmerberg.

Freitag, 17. April 2009

Neon vs Nido oder Gräfe Kiez vs Helmholtzplatz

Gestern habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass im Gräfe-Kiez in Kreuzberg mittlerweile mehr los ist als im Prenzlauer Berg. Dabei bin ich doch da hingezogen, um mehr Ruhe zu haben. Aber denkste, Puppe! Vielleicht muss es doch bald wieder nach Mitte gehen, wenn erst mal das kostenlose W-Lan da ist..
Auf meinem Weg nach Kreuzberg (auf meinem hippen Rennrad mit American Apparel Schal) habe ich dann auch noch eine Werbung für ein neues Magazin gesehen. Und wie ich gerade auf SpiegelOnline las, stammt das "Nido" vom Erfinder des "Neon", welches ja trotz Zeitschriftenkrise immer noch wahnsinnige Umsätze macht. Jedenfalls ist es geschickt für das neue Nido Magazin Werbung zwischen Prenzlauer Berg und Kreuzberg zu machen, denn es ist für die neuen hippen Eltern (mit Boogaboo Kinderwagen und American Apparel Schal) gemacht. Also für die Neon Leser, die jetzt Kinder haben. Wohlgemerkt junge Kinder, denn die Zielgruppe sind Eltern mit Kindern bis 6 Jahre. Danach braucht man offensichtlich kein Magazin mehr.
Insgesamt sieht das Magazin auch wie die Neon aus: schicke Fotos, schickes Layout und Ratgeberthemen, nach denen man auch nicht mehr weiß aber sich irgendwie gut unterhalten hat. Ich würde es mir also definitv kaufen, wenn ich zur Zielgruppe gehören würde. So werde ich wahrscheinlich warten, bis es sich jemand aus der Zielgruppe gekauft hat, bzw. ein Café, im Gräfekiez oder auf dem Helmholtzplatz, welches von der Zielgruppe stark frequentiert wird, und dann heimlich reinlesen.


Fangen beide mit N an und sehen irgendwie auch gleich aus: Nido und Neon

Dies ist übrigens mein hundertster Blogeintrag gewesen. Da kann man glatt mal mit ner Bionade drauf anstoßen, finde ich.

Mittwoch, 8. April 2009

Quitte vs. Falten

Heute gibts mal wieder was von der Werbefront, nämlich ein gutes und ein schlechtes Beispiel.
Zur Einstimmung das positive Beispiel, welches sogar mit einer Radiowerbung punkten kann - Die Bionade. Diese bewirbt ihre neue Sorte Quitte mit Marktforschungsszenarien, wie folgenden und das funktioniert sogar ganz wunderbar im Radio.

Ich frage mich, ob es zur Einführungsstrategie gehört das Produkt massiv zu bewerben und dann nicht in den Verkauf zu bringen. Bei mir hat es jedenfalls gewirkt, denn die Spannung war groß. Gestern habe ich nun endlich meine erste Quitten-Bionade probiert. Ich fand es schmeckte irgendwie nach Sauna, Herr C. fand es schmeckt nach Pfefferminztee mit Zitrone. Aber auf jeden Fall sehr erfrischend. Da haben wir ja wieder was, woran wir uns in diesem Sommer gewöhnen können.





Bionade Quitte - Werbung

Achso, es gibt sogar ne Website zur Bionade-Quitte, auf der man noch mehr Filme und Facts zur Quitte finden kann.

So, nun zum zweiten Werbebeispiel des Tages - Nivea for Men.
Ich finde es ja nicht schlimm, dass Männer sich auch um ihre Falten kümmern können, aber dass man dafür so plumpe Werbesprüche nimmt... Habe ich übrigens letzte Woche am Münchner Hauptbahnhof gesehen, der mit den Nivea Plakaten geradezu gepflastert war.


"Für Falten ist der Zug abgefahren"
"Zug um Zug - Eine vitalere Ausstrahlung"


"Stellt die Weichen für eine vitale Ausstrahlung"


"Für eine 1.Klasse Ausstrahlung"


"Falten zurückbleiben bitte!"

So viel schlechter Wortwitz auf einem Haufen tut schon weh.

Donnerstag, 2. April 2009

Frühlingsterror

Ach, dit Wetter. Letzte Woche habe ich noch gedacht, dass die Welt untergeht und plötzlich sind in Berlin 20 Grad angesagt. Und dann bin ich doch gestern auch direkt durch den Mauerpark gelatscht und natürlich hat mich der Berliner Frühlings-Schock übermannt. Plötzlich kommen alle aus ihren Wohnungen und sofort ist Kinderwagen-Mutti-Grill-Schüler-Studenten-Punker-Hunde-Terror auf den Straßen. Nach so langer Winter-Tristesse war das ein leichter Schock für mich. Da waren die Polizeiwannen vor dem Mauerpark dann fast beruhigend aggressiv, denn abends hat mal wieder Union Berlin im Jahn-Stadion gespielt - und direkt nebenan, in der Halle, Herr Bob Dylan. Wenn das mal nicht der berühmte Clash der Kulturen war..

Dienstag, 24. März 2009

Zwo Schrippen und nen Schusterjungen

Da fällt mir doch gleich noch was zur Süddeutschen und zum Berliner Klima ein. Nämlich folgender Artikel aus der Süddeutschen mit dem Thema "Jetzt will er Schrippen", welcher von einem Münchner handelt, dessen Kind anfängt zu Berlinern.
Die passende Antwort wurde nun von einem Autor des Lodown Magazins geschrieben. Ein Hoch uffet Berlinern! Und wieder ein Beweis, dass sich Berliner und Zugezogene noch nicht hundertprozentig zugeneigt sind.

Weltuntergang oder doch Revolution?

Also wenn ich gerade aus dem Fenster schaue, könnte ich den Eindruck gewinnen, dass die Welt heute noch untergeht. Schneesturm, Hagelgewitter und mindestens Windstärke 8 fegen durch die Straßen Berlins. Muß das ausgerechnet an meinem Geburtstag sein? Außerdem habe ich nicht mal mehr ein BVG-Ticket, da ich ja wacker ab diesem Monat wieder Rad fahren wollte. Naja, heißt wohl doch zu Hause bleiben und mit dem warmen Computer kuscheln.

Passend zum Wetter entwickelt sich wohl auch grade die Stimmung in Deutschland, zumindest bei einigen Leuten. Wer sich das letzte Magazin der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel "Die Krise und wir" (hier online) angesehen hat, wird dort ein paar arrogante, ein paar sorglose, ein paar verzweifelte und ein paar aggressive Menschen angetroffen haben. Und bei einigen war auch schon die Rede von Revolution und Aufstand der Unterschichten.
Das hat mich doch stark an ein Gespräch erinnert, welches ich am Freitag Abend mit Herrn C. (zugegebenermaßen nach ein paar Wodkas) geführt habe. Denn da ging es auch um die Revolution, die abrutschende Mittelschicht und vor allem um Gewalt gegen Arroganz und Ignoranz. Da reiben sich die Sozialforscher schon die Hände und entwerfen abenteuerliche Revolotionstheorien. Vielleicht wird unsere Generation ja doch noch in die Geschichte eingehen. Zumindest wenn die Welt nicht vorher untergeht.

Titelbild des Süddeutsche Zeitung Magazins vom 20.03.09

Montag, 23. März 2009

RIP Ipodleri

Eigentlich würde ich gerne Apple verklagen, wenn ich nicht selbst an meiner Misere schuld wäre. Ich hätte mir ja auch einen Walkman kaufen können. Aber nein, es musste ja mal wieder ein I-Pod sein, der nun leider nach nur knapp 2 Jahren schwer erkrankt ist. Da mein letzter I-Pod bereitsbei der Notoperation (Akku auswechseln) gestorben ist, halte ich diesen nun einfach nur künstlich am Leben. Er lebt also nur noch mit Beatmungsmaschine (Netzkabel) und leidet unter akutem Herzklappenflimmern oder totalem Herzstillstand. Zum Glück ist es mir schon mehrmals gelungen ihn zu reanimieren und an die lebenserhaltenden Geräte anzuschließen. Aber bald wird es wohl nicht mehr heißen "Forever in love with Ipodleri il secondo" sondern "Rest in Peace Ipodleri il secondo".
Wahrscheinlich sollten wir in unserer Wohnung einen I-Pod Friedhof einrichten, denn das wäre dann in unserer BG (aka. Bedarfsgemeinschaft) mindestens der 5. fürs Familiengrab. Da kann man auch mal einen Kulturpessimistischen Seufzer abgeben und sagen: früher haben die Geräte doch auch länger gehalten.

Wer übrigens nach diesem Artikel denkt, dass ich zuviel Greys Anatomy geschaut habe, der hat wahrscheinlich Recht. Aber ich warte auf die nächste Staffel!

Dienstag, 17. März 2009

DIY-Mode Magazin CUT

Es gibt wieder Neuigkeiten auf dem deutschen Magazinmarkt! Endlich gibt es ein vernünftiges Do-it-yourself-Mode-Magazin mit einem zeitgemäßen Design, zeitgemäßer Mode, die man auch tragen möchte, kurzen, schönen Artikeln über Designer und Mode, die weder nach Brigitte klingen noch nach Vogue, Nähtipps für Anfänger und Hoppy-Näher und Schnittmuster, die man ohne lästiges Abpausen gleich verwenden kann.

Es ist als hätte ich auf das Magazin gewartet, ohne dass es ich es getan habe. Da habe ich auch gleich wieder Lust bekommen etwas zu nähen. CUT ist also definitiv ein Must im neuen Do-it-yourself-Trend, aber auch einfach schön anzuschauen und zu lesen. Übrigens gibt es CUT im ausgewählten Zeitschriften-Handel, wozu aber sogar der EXTRA-Markt bei mir um die Ecke gehört.









Übrigens kommt CUT mal ausnahmsweise nicht aus Berlin sondern aus München. Da geht was im Süden Deutschlands!

Mittwoch, 11. März 2009

Wahl-Kampf!

Ach, das wird ein großartiges Super-Wahljahr. Wer freut sich nicht auf endlose Politikerdebatten wie diese.




via


Die beiden Herren sind übrigens Dirk Niebel und Ronald Pofalla, die Generalsekretäre von FDP und CDU. Vielleicht brauchen die auch noch mal ein Coaching zum Thema Empathie und Aktives Zuhören, aber dann wäre es wahrscheinlich total langweilig im Wahlkampf. Aber zumindest für nicht-öffentliche Debatten könnten sie es sich angewöhnen auch konstruktiv miteinander zu reden, damit auch mal was dabei rauskommt.

Montag, 9. März 2009

Döner macht schöner oder krank

Ich weiß schon warum ich normalerweise nur zum Döner-Restaurant meines Vertrauens gehe, denn da schmeckt es nicht nur besser sondern ich kann auch den Rest des Tages oder der Nacht noch genießen.
Am Wochenende bin ich aber auch Opfer des Gammelfleisches (oder was auch immer) geworden und habe mir in Friedrichshain (selbst schuld) im nächtlichen Fress-Flash einen Gammeldöner eingefangen. Damit war der Sonntag gelaufen. Also, don't buy no Döner in Friedrichshain!

Für den Bezirk Pankow gibt es jetzt übrigens eine Liste im Internet, auf der alle Lokalitäten aufgeführt sind, die den hiesigen Hygienestandards nicht nachkommen, und zwar direkt von der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Selbstverständlich ist die aber schon wieder in die Kritik geraten.